Friedemann Mattern, Marc Langheinrich: Eingebettete, vernetzte und autonom handelnde Computersysteme - Szenarien und Visionen. Computer werden in naher Zukunft unseren Alltag noch viel stärker durchdringen als heute, weil sie immer kleiner, billiger und leistungsfähiger werden. Unsere Welt dürfte daher bald durchsetzt sein von autonom arbeitenden und praktisch unsichtbaren Computersystemen, die mit Sensoren ihre Umgebung erfassen und steuernd in die Realität eingreifen. Diese Entwicklung bietet vielfältige Chancen: Mehr Effizienz im beruflichen Umfeld, Energieeinsparungen im Verkehr und bei Gebäuden, höhere Sicherheit in betrieblichen Abläufen und im Privatleben, eine Verbesserung der Gesundheit, mehr Bequemlichkeit im Alltag sowie ein höherer Grad an Autonomie für Alte, Kranke und Behinderte. Andererseits sind damit auch Risiken verbunden: In einer Welt, die von immer mehr selbständig handelnden Dingen bevölkert wird, überträgt der Mensch einen Teil seiner Entscheidungs- und Handlungskompetenz an computergesteuerte Gegenstände und gibt damit ein Stück seiner Autonomie auf. Es drohen dadurch Eingriffe bei der Privatsphäre, eine stärkere Abhängigkeit von korrekt funktionierender Technik aber auch Bevormundung oder Fehlinterpretationen des eigentlichen Benutzerwillens durch "allzu intelligente" Dinge. Die hier diskutierten Szenarien und Visionen aus Bereichen wie Verkehr, Handel und Logistik, Gesundheit sowie dem alltäglichen Lebensumfeld sollen einen Eindruck davon vermitteln, welche prinzipiellen Möglichkeiten und Herausforderungen sich in den nächsten Jahren durch die Fortschritte der Informations- und Kommunikationstechnik ergeben.