Computergestützten interaktiven Lernumgebungen wird seit den 70er Jahren ein grosses Potential vorausgesagt. Die Realität sieht meist anders aus. Viele Lernprogramme beschränken sich auf "Drill & Practice", sie sind kaum wirklich interaktiv. Andere sind trotz hohem Entwicklungsaufwand oft schon nach wenigen Jahren aus technischen Gründen gar nicht mehr betriebsfähig. Eine nachhaltige Entwicklung interaktiver Lernsoftware muss gleichzeitig sowohl der Schulpraxis als auch den Regeln der Softwareentwicklung und dem Wissensstand der Lehr- und Lernforschung Rechnung tragen. Eine solche interdisziplinäre Vorgehensweise nimmt bewusst eine wissenschaftliche Unschärfe in Kauf und setzt sich damit der Kritik der Scientific Communities der einzelnen Fachbereiche aus. Am Beispiel von InfoTraffic, einer neuen Sammlung von kleinen Lernumgebungen zur Logik, zu Warteschlangen und zu dynamischen Systemen, illustrieren wir diesen ingenieurwissenschaftlich geprägten Ansatz, der sich in der Praxis bewährt hat.