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Weiterentwicklung eines Systems zur automatischen Konfiguration drahtloser Sensornetze (M)

Status: Abgeschlossen

Sogenannte Sensornetze bestehen aus einer grossen Anzahl miteinander drahtlos kommunizierender Sensorknoten. Dabei handelt es sich um batteriebetriebene Kleinstcomputer mit angeschlossenen Sensoren zur Wahrnehmung der Umgebung. Sensornetze werden in der Umwelt installiert; beispielsweise zur Beobachtung des Brutverhaltens von empfindlichen Vögeln, zur Beobachtung von Veränderungen bei Gletschern, oder zur Studie von seismischen Erscheinungen und Erdbeben.

Ein wichtiger Forschungszweig bei Sensornetzen ist die sogenannte Selbstkonfiguration, wobei ohne menschliches Zutun die Sensorknoten unter Beachtung bestimmter Randbedingungen (Position, verbleibende Energie in der Batterie etc.) spezifische Funktionen - sogenannte Rollen - im Netz übernehmen. Beispiele für solche spezifischen Rollen:

· Aggregatoren: Bei vielen Anwendungen ist es notwendig, dass einige leistungsfähige Knoten von Ihren benachbarten Sensorknoten Sensordaten einsammeln und aggregieren (z.B. Mittelwert berechnen). Randbedingungen: Prozessorleistung, Energiereserven, keine anderen Aggregatoren in der Nähe.

· Standby: Es kommt es vor, dass an einigen Stellen die Knoten sehr dicht beieinander liegen, sodass man einige Knoten in einen Energiesparmodus schalten kann, ohne dass die vom Sensornetz gelieferten Beobachtungsergebnisse an Qualität verlieren. Randbedingungen: Abdeckung durch genug andere (An)-Knoten

· Gateway: Knoten bestimmten Positionen können als Sender der Netzdaten zur Basisstation fungieren. Randbedingungen: Knotenposition, Sendehardware, Nähe zu Aggregatorknoten usw.

Ziel der Masterarbeit ist die Weiterentwicklung eines generischen Systems zur automatischen Zuweisung von benutzerdefinierten Rollen an Sensorknoten. Die Arbeit umfasst drei Teile:

  • Weiterentwicklung der Notation, die dem Benutzer die Formulierung von Rollenspezifikationen (die Randbedingungen für die Annahme einer gewissen Rolle) ermöglicht. Dabei soll eine Rollenspezifikation auch mit einer Menge von Nachbarn spezialisiert werden können, die bestimmte Eigenschaften erfüllen (z.B. sei ein Aggregatorknoten immer für eine gewisse Menge von Knoten zuständig; dann liesse sich die Randbedingung spezifizieren, dass Nachbarknoten nur Aggregatoren werden können, wenn sich deren Knotenmengen nicht überschneiden).

  • Entwicklung eines alternativen verteilten Algorithmus zur Selbstkonfiguration von Sensornetzen, der im Gegensatz zu den bestehenden Ansätzen einen stochastischen Ansatz verwendet: Mit jeder Nachricht, die Informationen über Eigenschaften und Rollen der Nachbarn enthält, berechnet sich der aktuelle Knoten eine neue Wahrscheinlichkeit für seine Rolle. Möglicherweise können Knoten anstatt ihrer Rolle die so berechnete Rollenwahrscheinlichkeit an ihre Nachbarn mitteilen. Auch alternative Konzepte können entwickelt werden. Der entwickelte Algorithmus soll anhand einer (einfachen) Simulation demonstriert werden.

  • Möglicherweise Verfeinerung bestehender Ansätze für die Berechnung einer Anfangswahrscheinlichkeit für gewisse Rollen, gegeben die vom Benutzer formulierte Rollenspezifikation. Dadurch können einfache Mechanismen für die stochastische Initialisierung der Knoten mit bestimmten Rollen gefunden werden.

  • Anpassung und Vereinfachung des entwickelten Algorithmus für den Einsatz auf existierender Sensornetzhardware (BTNode rev3).

Folgende Vorkenntnisse sind wünschenswert:

  • Grundkenntnisse in Verteilten Systemen und Verteilten Algorithmen

  • Gute Programmierkenntnisse in C++ oder Java

  • Interesse an Ubiquitous Computing und Algorithmen in Sensornetzen

Student/Bearbeitet von: André Bayer
Contact/Ansprechpartner: Christian Frank

ETH ZurichDistributed Systems Group
Last updated May 7 2012 07:19:00 PM MET cfr