Mit IPv6 die physikalische Welt erreichen IPv6 Connectivity to the Physical World (L)
Status: Abgeschlossen
Aufgabe:
Objective:
Erprobung von IPv6 auf Sensorknoten
Proving IPv6 for wireless sensor network motes
Of course, an English version can be provided on request!
Tmote Sky
Hintergrund
Typischerweise sind drahtlose Sensornetze bisher in sich geschlossene Systeme,
die von Grund auf für eine bestimmte Aufgabe programmiert werden. Zwar kann man entfernt auf das
Netz zugreifen, jedoch braucht es dazu immer ein passend entworfenes Gateway,
das die Anwendung versteht. Auch Entwicklung, Wartung und Verwaltung erweisen
sich mit dieser Herangehensweise als schwierig.
Im Rahmen aktueller Forschungsprojekte wurde gezeigt, dass die geschichtete
Internet-Architektur auch auf kleinen, eingebetteten Geräten implementiert
werden kann und das zuverlässig und effizient. Die neue Version 6 des Internet
Protokolls (IPv6) ist mit seinem 128-Bit-Adressraum für "unzählige" Geräte
ausgelegt und bietet viele Mechanismen zur Skalierung, um die schiere
Anzahl an Netzteilnehmern bewältigen zu können.
Erste IPv6-Implementierungen stehen für die Microcontroller-Betriebssysteme
TinyOS und
Contiki zur Verfügung,
sind allerdings noch ein einem frühen Stadium.
Die Vision ist, dass durch ein einheitliches, gut verstandenes Übertragungsprotokoll
die Systeme robuster und Anwendungen leichter zu entwickeln sein werden. Riesige
Sensornetze werden durch die bewährte Architektur verwaltbar und sind direkt von
traditionellen IP-Geräten, z.B. PCs oder Smartphones, erreichbar. Das Internet
erhält durch die Sensoren (sowie Aktoren) Zugriff auf die physikalische Welt.
Mit 128 Bits kann man fast 4*1018 Geräte pro
Quadratmeter Erdoberfläche adressieren. Eine Billion (us-eng. trillion)
entspricht gerade mal 1012. Der Überschuss wird genutzt, um den
Adressraum logischer und strukturierter zu gestalten.
AVR Raven
Ziel
In dieser Lab-Arbeit sollen die beiden genannten IPv6-Lösungen für kleine,
eingebettete Systeme auf ihre Einsatzfähigkeit geprüft und die erforderlichen
Schritte zur Weiterentwicklung identifiziert werden. Daraufhin sollen mit dem
gewonnen Wissen die ersten, notwendigen Erweiterungen der Stacks implementiert
und entsprechende IPv6-Gateways konfiguriert werden.
Zum Testen und Entwickeln stehen die beiden Hardware-Plattformen
Tmote Sky
und AVR Raven zur Verfügung.
Letztendlich soll ein funktionsfähiges IPv6-Sensornetz in Betrieb genommen
werden, das vom normalen ETH-Netz aus erreichbar ist. Diese Infrastruktur wird
weiteren Arbeiten dienen, um z.B. verschiedene Anwendungsszenarien testen zu
können.
Inhalt und Vorgehensweise
Diese Arbeit umfasst:
Einarbeitung ins Thema mit Tutorials und aktuellen Publikationen
Erprobung der IPv6-Lösungen für TinyOS (blip) und Contiki (uIP)
Dokumentation der Funktionen und Einschränkungen sowie Planung von Erweiterungen
Implementierung der notwendigen Erweiterungen zur Inbetriebnahme
Aufbau eines IPv6-Netzes mit mehreren Knoten
Demonstration durch eine Beispielanwendung z.B. Verwaltung durch Standardwerkzeuge (ping,
tracert, nmap) oder Zugriff per Web (Browser, REST, AJAX)
Voraussetzungen
Bearbeitung im Team von 2-3 Studenten
Kenntnisse der Programmiersprache C
Allgemeines Wissen zu Übertragungsprotokollen und Netzarchitekturen
Erfahrung mit IP-Architektur oder hardwarenaher Programmierung von Vorteil
Student/Bearbeitet von: Andreas Börrnert, Dominik Menzi Contact/Ansprechpartner:Matthias Kovatsch